"Ängste der Menschen nicht runterspielen"

14. Juli 2006

Um die kommunale Kriminalitätsprävention ging es in einer Diskussionsveranstaltung der Nordhorner CDU. Gastredner Henning van den Brink lobte die Arbeit der Polizei.

Ist die Nordhorner Fußgängerzone in den Abendstunden ein gefährliches PflasterÄ Oder aber entspricht das persönliche Sicherheitsgefühl vieler Menschen nicht dem tatsächlichen KriminalitätsaufkommenÄ Vor allem um diese Fragen drehte sich eine Diskussionsrunde der CDU Nordhorn am Mittwochabend unter dem Motto Thema „Sicherheit vor Ort gestalten". Während die Christdemokraten eine selbst initiierte Bürgerbefragung anführten, nach der sich ein Viertel der 338 Befragten in Nordhorn nicht sicher fühlen (die GN berichteten), sprachen Vertreter der Nordhorner Polizei von einem Rückgang der Straftaten gerade in Innenstadt.

Günther Schmitz, Beauftragter für Kriminalprävention in der Polizeiinspektion, und Thomas Meyer, Leiter des Nordhorner Kriminal- und Ermittlungsdienstes (KED), wiesen auf den Unterschied zwischen dem subjektiven Sicherheitsgefühl und der tatsächlichen Bedrohung hin.
Genau diese Diskrepanz aufzubrechen ist eine der zentralen Aufgaben von Präventionsräten auf lokaler Ebene. Diese Ansicht vertrat der Gastreferent, Henning van den Brink von der Universität Duisburg-Essen. Er verfasste eine Diplomarbeit über kommunale Kriminalprävention. Seine These: In den entsprechenden Gremien, in denen Polizei, Behörden, Verbände, aber auch Bürger an einem Tisch sitzen, geht es in erster Linie weniger darum, die Kriminalitätsquote zu reduzieren (zumal dafür die Polizei zuständig ist), sondern viel mehr darum, eine Kooperationsbereitschaft zu entwickeln und das Sicherheitsgefühl zu erhöhen. „Im Vergleich zu anderen Ländern leben wir sehr sicher. Die Polizei macht in Deutschland einen guten Job", betonte der Soziologe.
Die Nordhorner CDU-Vorsitzende und Bürgermeisterkandidatin Erika Meier-Schinke warnte allerdings davor, die Ängste der Menschen runterzuspielen. „Zum Thema Sicherheit ist in Nordhorn noch nicht genug angestoßen worden", kritisierte sie, „Wir müssen Wege finden, wie Dinge zu ändern sind."
Ein kriminaler Präventionsrat existiert inNordhorn seit 1999. Während KED-Leiter Meyer berichtete, dass in dem Gremium viel Austausch passiere und Probleme aufgegriffen werden, kritisierte Erika Meier-Schinke, dass „man von der Arbeit dieses Präventionsrates relativ wenig erfährt." Das von Henning van der Brink vorgeschlagenes Modell der Präventionsräte beinhaltet das Thema Öffentlichkeitsarbeit, für Polizist Günther Schmitz macht es aber durchaus Sinn, „nicht alles an die große Glocke zu hängen".

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