Lingener Tagespost: Landrat Kethorn stellt 100 Tage Leistungsbilanz vor

12. Mai 2005

CDU Stadtverband Nordhorn diskutiert mit dem ersten hauptamtlichen Landrat im Landkreis Grafschaft Bentheim
Nordhorn – Lingener Tagespost – (MB) Mit einem zufriedenem Rückblick auf seine bisherige „Regierungszeit" und ehrgeizigen Visionen für die Zukunft überzeugte Landrat Friedrich Kethorn auf seinem „Heimspiel" bei einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung vor Mitgliedern des CDU-Stadtverbandes Nordhorn im großen Saal des Hotels am Stadtring in Nordhorn.
Eine erfreulich große Zahl von Teilnehmern konnte Erika Meier-Schinke, 1. Vorsitzende des CDU Stadtverbandes zu der Mitgliederversammlung begrüßen. Während des Wahlkampfes sei Friedrich Kethorn in einem Flyer als der „neue Landrat" und als „näher am Menschen" mit vielen ehrgeizigen Zielen vorgestellt worden. Man sei sehr gespannt, was alles davon in den vergangenen genau 122 Tagen auf den Weg gebracht worden sei.
Friedrich Kethorn erinnerte einleitend daran, dass er nicht verbergen wolle, aus „welchem Stall" er komme, aber er stelle an sich den Anspruch Parteineutralität zu wahren und werde ihn auch erfüllen. Er wolle der Landrat für alle Bürger sein.
Eine Einarbeitungszeit oder politische Schonzeit habe es nicht gegeben, sondern er sei von Anfang an voll gefordert worden. Die Tage seien angefüllt gewesen mit einer Fülle von Entscheidungen. Die Art der Arbeit sei ihm nicht fremd gewesen, denn er sei als Vorsitzender der Kreistagsfraktion mit ihr vertraut gewesen. Sie gefalle ihm, mache Freude und er habe sie sich auch so vorgestellt.
In der Kreisverwaltung habe er eine Mann- und Frauschaft von über 500 Mitarbeitern vorgefunden, die sich durch Sachkunde, Loyalität und Kompetenz auszeichne. Er sei hervorragend aufgenommen worden und habe sich bei einer Personalversammlung vorgestellt. Allerdings habe er noch nicht alle 35 Abteilungen besuchen können.
Da der hauptamtliche Landrat sowohl die administrativen und organisatorischen als auch die repräsentativen Aufgaben der Kreisspitze vereine, habe er einige Umorganisationen vorgenommen. Intern habe er auch Entscheidungen treffen müssen zum Thema „Geburtstagsfreizeit" und „Flutopferhilfe".
Bei vielen politischen Entscheidungen habe er durch einstimmige Voten des Kreistages viel Unterstützung erfahren. Nur vier seien mehrheitlich gefallen. Wichtig sei die Verabschiedung des Haushaltes 2005 gewesen. Zur Haushaltssituation könne man nur sagen: „Es kann nur besser werden!" Das vorhandene strukturelle Defizit solle bis 2008 abgebaut werden.
Mit dem Abbau der Bürokratie wolle man auch den Übergang der Kreisverwaltung zu einem modernen Dienstleistungszentrum erreichen. Dabei müsse Personal reduziert und die Zusammenarbeit mit den Kommunen und Nachbar-Regionen gesucht werden.
Als Optionslandkreis für Hartz IV habe man neue Aufgaben übernommen. Er erhoffe sich viele Vermittlungen in den ersten Arbeitsmarkt und zu Ein-Euro-Jobs. Aber man dürfe die Erwartungen nicht zu hoch schrauben, weil Hartz IV keine neuen Stellen schaffe.
Mit der vorgestellten „Kanalvision", der Überlegung zur wirtschaftlichen Entwicklung Nordhorns, der Anregung zur Ansiedlung von Produktionsbetrieben und den kommenden Entscheidungen zur Krankenhauslandschaft seien Eckpunkte für die Zukunft gesetzt worden.
Viele Fragen schlossen sich an, besonders zur Kanalvision, einem zweiten Gymnasium in Nordhorn, Lage des Eisenbahnverkehrs, Wirtschaftsförderung und Kinderreichtum. Alle wurden souverän von Landrat Kethorn beantwortet, bis Peter Skutta, 2. Vorsitzender des Stadtverbandes mit einem Dank den vielschichtigen Abend beendeten.

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