CDU will das textile Erbe bewahren

8. Juli 2012

Geplante Straßen nach Gebäudeteilen von ehemals Rawe benennen
Die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Nordhorn und der Stadtverband der CDU wollen die  westlich des Stadtrings im neuen Baugebiet „RAWE-West“ entstehenden fünf neuen Straßen nach Gebäudeteilen und Funktionen des ehemaligen Textilbetriebes „RAWE“ benennen und damit die Verwaltungsvorlage unterstützen.  Andere Vorschläge, diese Straßen nach Personen zu benennen, werden von ihr abgelehnt. Diesen einstimmigen Fraktionsbeschluss gab ihr Vorsitzender Andre Mülstegen in einer Pressemitteilung bekannt.
Mit dieser Auffassung unterstützt die CDU eine Anregung der auf dem Gelände tätigen Investorengruppe „EWAR GmbH & Co. KG.“ Von ihren Vertretern sind für die Straßenbenennungen  verschiedene Vorschläge mit einer Reihe von Funktionen aus dem ehemaligen Textilbetrieb Rawe vorgeschlagen worden. „Diese Anregungen begrüßen wir sehr. Wir halten die Benennung der Straßen nach Funktionen aus der Textilindustrie deshalb für gut, weil wir damit an Nordhorn als ehemalige Textilstadt erinnern und einen Beitrag zur Bewahrung des textilen Erbes leisten“, erläuterte Mülstegen. Für die Fraktionsmitglieder sei es bei ihrer Beschlussfassung auch wichtig gewesen, an betriebsspezifische Funktionen des ehemaligen Textilbetriebes zu erinnern und  für die Nachwelt zu erhalten. Das solle auch dadurch dokumentiert werden, dass an den Straßenschildern zusätzliche Legenden mit einer Erläuterung der einzelnen Begriffe angebracht würden.
Der Alternativvorschlag, nur zwei Straßen mit diesen Bezeichnungen zu versehen und die weiteren drei Straßen mit Namen von Persönlichkeiten zu benennen wird, von der Fraktion nicht unterstützt. Dieses würde die sehr gute Idee zerstören. „Nur zwei Teilschritte in der Textilproduktion zu nennen, wird der Stadt, die immerhin über dreistufige Textilbetriebe mit Spinnerei, Weberei und Färberei/Druckerei verfügte, nicht gerecht“, so Stadtverbandsvorsitzender Peter Skutta. „Auch ist dann in der Auswahl der Straßenbezeichnungen keine Systematik vorhanden“, so Skutta weiter.
Nach den Worten des CDU-Fraktionsmitgliedes Reinhold Volken wird mit dieser Namensnennung auch dem vom damaligen Rat im Jahre 2005 einstimmig verabschiedeten Leitbild der Stadt Nordhorn entsprochen. Danach ist  neben dem Alleinstellungsmerkmal „Wasser“ und „Grenzlage“ die „textile Vergangenheit“ herauszustellen. „Nordhorn hat jetzt eine weitere Chance, der vergangenen Textilindustrie zu gedenken“, erklärte Volken, ähnlich wie es auch die Stadt  bereits mehrfach durch Erhalt/Umbau von erhaltungswürdigen Textilbauten wie z.B. Alte Weberei, Povelturm, NINO-Spinnereihochbau oder jetzt bei der ehemaligen Spinnerei der Fa. Rawe im Gebäude Bussmaate bewiesen habe.
Aus alledem hält die CDU die Verwaltungsvorlage des Bürgermeisters für schlüssig und wird in den zuständigen Ratsgremien für folgende Straßennamen stimmen: Färbereistraße, Karderieweg, Batteurstraße, Kalanderweg und Webereistraße.

 

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