CDU: Schulneubau nicht verantwortbar

18. Oktober 2004

Räumliche Zusammenlegung der Freiherr-vom-Stein-Realschule und Frensdorfer Schule bringt keine Verbesserung

Die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Nordhorn hält den von der Stadtverwaltung vorgesehenen Neubau eines Schulgebäudes am jetzigen Standort der Freiherr-vom-Stein-Realschule (FSR) an der Taunusstraße gegenwärtig nicht für erforderlich. Nach ihren Erkenntnissen ist das Vorhaben besonders aus finanzieller Hinsicht zur Zeit nicht zu verantworten und pädagogische Gründe sind nur ansatzweise zu sehen.

Die CDU-Kommunalpolitiker beschlossen in ihrer letzten Fraktionssitzung einstimmig, die von der Stadtverwaltung in den letzten Monaten wiederholt gemachten Vorschläge, am Standort der FSR, ein so genanntes
„ 3. Schulzentrum" einzurichten, abzulehnen.

Auch im Schulausschuss fanden in mehreren Sitzungen die Pläne bisher keine Zustimmung. Die Stadtverwaltung legte im letzten Jahr, nach der Landtagswahl, erstmals Pläne vor, für den Sekundarbereich I an der Taunus-Schul-straße ein „Schulzentrum" zur Aufnahme der Frensdorfer Hauptschule und der Freiherr-vom-Stein-Realschule zu bilden. In räumlicher Nähe sollen hier die beiden eigenständigen Schulen untergebracht werden.
Die CDU -Vertreter im Ausschuss beantragten mehrmals weitere Informationen, die für eine verantwortungsvolle Entscheidung erforderlich sind.
Die Vorlage für die Schulausschusssitzung am 25.10.04 enthält keine neuen Informationen.

Das vorgelegte Finanzierungskonzept für die Kosten des Grunderwerbs, der Bau- und Einrichtungskosten für den Neubau sowie die Angaben der zu erwartenden Einsparungen nach Aufgabe der Frensdorfer Schule und die Angaben zum Raumkonzept hält die CDU-Fraktion für nicht ausreichend. Ferner sind die von der Verwaltung in den Raum geworfenen Verwertungsmöglichkeiten dieses Schulgebäudes sehr vage, nicht seriös und würden kaum Einnahmen für die Stadt Nordhorn bringen.

„Das sogenannte 3. Schulzentrum wird für alle Beteiligten keine uneingeschränkte Verbesserung bringen, wie es die Verwaltung hervorhebt, sondern ist auch mit Nachteilen verbunden, z.B. die Nutzung der Sportstätten, der unübersichtliche Schulhof", betont Ingrid Thole, Mitglied im Schulausschuss.

Die Befürworter im Schulausschuss, Verwaltung, SPD undBündnis 90/die Grünen, sehen als wichtigen pädagogischen Grund für den Neubau der Frensdorfer Hauptschule, dass die Hauptschule und die Realschule im Bereich des freiwilligen Nachmittagangebotes zusammenarbeiten können. Aus CDU- Sicht kann es in Zeiten knapper Kassen den Schülern durchaus zugemutet werden, nachmittags zu den freiwilligen Angeboten zur Freiherr-vom-Stein-Realschule zu gehen. Die freiwillige Zusammenarbeit der beiden selbstständigen Schule wird nicht an der Entfernung zwischen Friedrich-Ebert-Straße und Taunusstraße scheitern.

.„Zusammengefasst halten wir es nicht für verantwortbar, jetzt kurzfristig eine neue Schule mit hohem Finanzaufwand zu bauen, dagegen das jetzt intakte Schulgebäude, mit dem das Kollegium der Frensdorfer Schule sehr zufrieden ist, ohne vernünftigen Verwendungszweck aufzugeben, zumal es keine schulische Verbesserung mit sich bringt", erklärte Erika Meier-Schinke, CDU-Fraktionsvorsitzende.

Die CDU-Fraktion hält es auch für nötig, die bereits ab 2008 zu erwartenden rückläufigen Schülerzahlen und die in einigen Jahren gesicherten Übergangsquoten zu Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien bei der Frage nach einem Schulneubau mit zu berücksichtigen. In den jetzigen Vorschlägen der Stadtverwaltung für einen Schulneubau sind die aktuellen Schülerzahlen als Berechnungsgrundlage enthalten. Das kann in einigen Jahren zu einem Überangebot an Schulräumen führen Eine solche Entwicklung hält die CDU-Fraktion angesichts der städtischen Finanzlage für unverantwortlich.

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